Rahmen
Material:
Die Außen- und Stimmrahmen meiner Bodhráns werden aus schichtverleimtem Massivholz gefertigt.
Dies ist auch einer der größten Unterschiede von HED bodhráns gegenüber den meisten Mitbewerbern, welche meistens einfach fertige Sperrholzplatten in Streifen schneiden und dann aus 2 oder 3 solcher Planken einen Trommelrahmen verleimen. Dies ist grundsätzlich nicht falsch, jedoch einfach nicht mein Qualitätsanspruch.
Wie bei so vielen Details meiner Instrumente gehe ich auch hier die „extra mile“, einfach weil es hochwertiger und nachhaltiger ist.
Das spürt, hört und sieht man.
Ich verwende hauptsächlich einheimische Rotbuche, aber auch je nach Bedarf Riegelesche, Ahorn, Riegelahorn, Nussbaum, Kirschbaum, Esche, Eiche, Pappel und feinjährige Fichte.
Das klangentscheidende Bauteil ist bei der Bodhrán viel mehr der STIMMRAHMEN. Hier entscheiden Holzart, Dimension und Profilquerschnitt über die akustischen Qualitäten des Instrumentenklangs. Dies wird je nach Modell, Verwendung und Fellauswahl individuell angepasst. Der Stimmrahmen einen enormen Einfluss auf den Gesamtklang und die Klangfarbe, dieser große Einfluss des Stimmrahmens ist bei der IsolatHED Technologie nochmals deutlich erhöht.
Das heißt, der Außenrahmen muss einfach eine stabile Umgebung liefern, damit das Trommelfell optimal mit dem Stimmrahmen arbeiten kann.
Wichtig ist, dass der Außenrahmen eine gewisse Trägheit, und damit ein gewisses Gewicht mitbringt. Zu leichte Außenrahmen machen den Gesamtklang der Trommel dünn und schwach. Kurz gesagt: das Trommelfell muss schwingen, nicht der Außenrahmen.
Der Außenrahmen sorgt also hauptsächlich für Spielkomfort und eine schöne Ästhetik. Außerdem beeinflusst er die Schallausbreitung. Nicht jedoch die KlangFARBE.
Mehr dazu finden Sie bei „Stimmsysteme“ und „isolatHED Stimmtechnologie“.
Bei der CoreLine kommt aus Kostengründen ein Außenrahmen aus spezieller Sperrholzkonstruktion zum Einsatz. Als klangentscheidende Bauteile (Stimmsystemrahmen) werden aber auch hier schichtverleimte Buchenrahmen eingesetzt.
Konkave Rahmen:
Als eine richtige SpezialitHED haben sich konkave Rahmen etabliert.
Ich werde oft gefragt, ob das klanglich etwas verbessert. Aus oben genannten Gründen hat der Außenrahmen kaum direkten Einfluss auf die Klangqualität. Durch die anschmeichelnde Form sitzt aber die Trommel besser auf dem Oberschenkel. Viele Kunden bestätigen ein allgemein besseres Spielgefühl bei konkaven Rahmen. Das angenehmere Spielgefühl kann zu einem entspannteren, besseren Spiel führen, und dadurch verbessert der konkave Rahmen also indirekt auch den Klang. Hinzu kommt, dass mit einem konkaven Rahmen das Gesamtgewicht der Trommel abnimmt.
Rahmentiefe:
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass ein tieferer Rahmen „mehr Bass“ macht.
Das stimmt so nicht, vor allem nicht bei der Bodhrán, welche ja eine einseitig bespannte Rahmentrommel ist. Auf Grund der Bauart (Rahmentiefe kleiner als Durchmesser) und der Spielart (einen Arm in der Innenseite der Trommel) haben wir bei der Bodhrán keinen Resonanzraum wie z.B. bei der Snaredrum.
Der Außenrahmen muss bei der Bodhrán vor allem den sogenannten „akustischen Kurzschluss“ verhindern, also dass der Luftdruck, der durch das Vibrieren des Trommelfells entsteht, nicht direkt am Fellrand ausgeglichen wird, sondern dass sich der Schall im Raum ausbreiten kann.
Hierzu genügt bereits eine Rahmentiefe von 5 cm, wie sie z.B. bei orientalischen Rahmentrommeln zu finden ist.
Außerdem darf man bei der Bodhrán die Rahmentiefe nie absolut, sondern immer in Relation zum Durchmesser betrachten.
Eine geringe Rahmentiefe bei großem Durchmesser z.B. wie bei der TrHED (45x14cm) sorgt für eine große Verbreitung des Schalls, da der Schall in einem sehr großen Winkel abgestrahlt werden kann. Man spricht von einem „offenen Klang“.
Hingegen sorgt eine große Rahmentiefe bei kleinem Durchmesser z.B. bei MONss oder CoreLine bullet (35x15cm) für eine Komprimierung des Schalls und der Schall wird in einem flachen Winkel abgestrahlt. Man spricht von einem „gerichteten Klang“.
Mit der Qualität des Basses oder generell des Klangs, also mit der KlangFARBE hat das aber nur sehr wenig bis gar nichts zu tun.
Diese wird vor allem durch die Fellauswahl (steif oder flexibel, dick oder dünn, mit oder ohne Wirbelsäule…), den Stimmrahmen und dem TrommelDURCHMESSER beeinflusst.
Bei einer großen Trommel kann das Fell z.B. länger schwingen und hat einen größeren Vibrationshub, somit ist die Trommel LAUTER. Hat aber nicht zwangsweise „mehr“ oder „weniger“ Bass. Der Bass ist dann abhängig vom Fell eben ANDERS. Also eher kurz und knackig wie bei einer Bassdrum oder langschwingend und „röhrend“ oder „brüllend“ wie bei einer Schamanentrommel.
Das Wichtigste bei der Rahmentiefe ist und bleibt also der SPIELKOMFORT. Sie müssen sich mit der Trommel wohl fühlen. Hierbei ist Körperbau und Armlänge sowie die individuelle Spieltechnik zu beachten.
Als Standardtiefe für gerade Rahmen hat sich 14cm, und für konkave Rahmen 15cm herausgestellt.
Rahmendurchmesser:
Der Trommeldurchmesser wird entsprechend der Körpergröße/Armlänge aber vor allem nach dem gewünschten Klangideal festgelegt.
Kleine Trommeln schwingen kürzer, brauchen deswegen beispielsweise ein flexibleres Fell als große Trommeln, damit das Fell noch ordentlich schwingen kann.
Große Trommeln schwingen länger, können deshalb ein dickeres, härteres Fell vertragen. Zu weiche und dünne Felle würden hier regelrecht „untergehen“.
Das heißt, kleine Trommeln haben tendenziell eher einen kurzen, definierten, tonaleren Klang, während große Trommeln eher einen „wilderen“, eher perkussiven Klang haben.
Da sich ein Durchmesser von 37cm als die am Meisten gespielte Größe etabliert hat, wurde beispielsweise auch das ChangeHED Fellhaltesystem genau auf diesen Durchmesser ausgelegt.
Häufig wird davon ausgegangen, dass bei der Bodhrán ein größerer Durchmesser auch automatisch mehr Bass bedeutet. Im Gegensatz zu anderen Trommeln, wie z.B. bei der Bassdrum beim Schlagzeug, gilt die Gleichung größerer Durchmesser gleich mehr bass hier nur sehr eingeschränkt. Zum einen sprechen wir von einem Bereich zwischen 30 cm und 45 cm, also ein maximaler Unterschied im Durchmesser von 15 cm, zum anderen wird der Bassklang vor allem vom Fell bestimmt. Das Fell muss, wie oben erläutert optimal zum Durchmesser der Bodhrán passen.
Furnierte und lackierte Rahmenoberflächen:
Wie bereits oben beschrieben, handelt es sich hierbei um rein optische Gestaltungsmöglichkeiten, die nichts mit dem Klang zu tun haben.
Hierbei geht es ausschließlich darum, ein unverwechselbares Äußeres zu schaffen, und gerade bei Sonderanfertigungen einen möglichst hohen Grad an Individualität zu erzielen.
Unzählige Furnierarten, Farbtöne, auch Effektlackierungen und Folienbeschichtungen werden von mir angeboten.
Ausfräsungen im Rahmen „cutout“ oder „cutaway“
Manchen Spielern hilft so eine Armausfräsung beim Halten/Spielen. Dies sind jedoch Ausnahmen.
Normalerweise behindert so eine Ausfräsung mehr als sie bringt, da die Halteposition der Trommel somit festgelegt wird.
Dies limitiert meist die Bespielbarkeit und führt zu einer schnelleren und punktuellen Abnutzung des Trommelfells.
Trommeln, die ein homogenes Fell und einen durchgehenden Rahmen haben, können während des Spielens permanent etwas gedreht werden. Somit bleibt die Trommel stimmstabiler (Handschweiß verteilt sich gleichmäßiger auf dem Trommelfell) und das Fell wird gleichmäßiger bespielt und abgenutzt.
Falls Ihnen ein tiefer Rahmen Probleme beim Spielen bereitet, empfehle ich lieber eine geringer Rahmentiefe statt eines cutouts.